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Was ist ein Passivhaus?

Ein Passivhaus ist der weltweit führende Standard für energieeffizientes Bauen. Dieser Standard, der in Deutschland entwickelt wurde, ist keine Marke oder ein Produkt, sondern ein strenger Baustandard, der erschwingliche Häuser mit außergewöhnlichem Wohnkomfort und erheblichen Energieeinsparungen gewährleistet.

Vorteile von Passivhäusern

Passivhäuser werden so effizient entworfen, gebaut, isoliert und belüftet, dass sie nur minimale Heizung benötigen und fast konstante Innentemperaturen beibehalten. Sie bleiben im Sommer kühl und im Winter warm, auch in extrem kalten Regionen. Für Menschen mit Allergien und Asthma bieten Passivhäuser die gesündesten und komfortabelsten Wohnumgebungen. Diese Häuser haben keine Zugluft, keine kalten Stellen, keinen Schimmel, keine Kondensation und keine Überhitzung. Sie halten eine konstante Versorgung mit frischer, sauberer Luft aufrecht und verbrauchen dabei nur minimale Energie.

Energieeffizienz

Eine der herausragendsten Eigenschaften von Passivhäusern ist ihre Energieeffizienz. Sie verbrauchen etwa 75 % weniger Energie als ein durchschnittlicher Neubau. Diese bemerkenswerte Reduzierung des Energieverbrauchs beruht nicht auf Magie, sondern auf einem robusten, wissenschaftlich fundierten Ansatz. Über 30 Jahre Studien und Tests haben gezeigt, dass Passivhäuser gesunde, komfortable und leicht beheizbare Häuser mit garantierter Leistung und langlebiger Qualität bieten.

Wie funktioniert ein Passivhaus?

Anstatt sich nur auf Öko-Technologien zur Energieerzeugung zu verlassen, konzentrieren sich Passivhäuser darauf, die Menge an Energie, die ein Zuhause benötigt, von vornherein zu reduzieren. Dieser „Gebäudehülle-zuerst“-Ansatz für Energieeffizienz bedeutet, dass das Gebäude selbst den Großteil der Arbeit leistet. Mit einer super isolierten und luftdichten Bauweise benötigen Passivhäuser nur wenig Energie zum Betrieb, da sie effektiv gegen äußere Einflüsse abgeschirmt sind.

Wichtige Prinzipien des Passivhaus-Designs

Um den Passivhaus-Standard zu erreichen, müssen die Häuser fünf wichtige Prinzipien integrieren:

Hochleistungsdämmung:
Hochwertige Dämmmaterialien umhüllen das gesamte Gebäude, einschließlich Wände, Dach und Böden. Dies schafft eine thermische Hülle, die den Wärmeverlust reduziert und das ganze Jahr über eine komfortable Innentemperatur aufrechterhält. Oft werden umweltfreundliche Dämmstoffe wie Holzfasern, Schafwolle und Zellulose verwendet.
Luftdichte Bauweise:
Eine luftdichte Gebäudehülle ist entscheidend und muss weitaus strengere Anforderungen erfüllen als die Mindestvorschriften der Bauordnung. Jedes mögliche Leck in der Luftbarriere, wie Lücken um Türen, Fenster, Steckdosen, Rohre und Leuchten, wird versiegelt. Dies reduziert den Wärmeverlust, minimiert den Energiebedarf und verhindert Zugluft, Kondensation und kalte Stellen.
Keine Wärmebrücken:
Wärmebrücken sind Schwachstellen in der Dämmung, durch die Wärme entweichen kann. Passivhäuser sind so konzipiert, dass diese Lücken minimiert werden, sodass die warme Luft im Inneren bleibt.
Hochleistungsfenster:
Fenster spielen eine entscheidende Rolle, um den Passivhaus-Standard zu erreichen. In der Regel werden dreifach verglaste Fenster verwendet, deren Größe und Position so optimiert sind, dass sie natürliches Licht und Wärme maximieren.
Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung:
Ein luftdichtes Passivhaus erfordert ein mechanisches Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung (MVHR). Dieses System entzieht verbrauchte Luft und ersetzt sie durch frische, gefilterte Luft mit temperaturgesteuertem Austausch. Der Wärmetauscher im MVHR-System stellt sicher, dass die zugeführte Luft fast die gleiche Temperatur wie die abgesaugte Luft hat, was die Luftqualität und die Energieeffizienz des Hauses verbessert.

Warum ein Passivhaus wählen?

Passivhäuser bieten unübertroffene Energieeffizienz, Komfort und Erschwinglichkeit. Sie ermöglichen Einsparungen von bis zu 90 % bei Heiz- und Kühlkosten im Vergleich zu typischen Gebäuden und mehr als 75 % im Vergleich zu durchschnittlichen Neubauten. Passivhäuser benötigen weniger als 1,5 Liter Öl oder 1,5 Kubikmeter Gas pro Quadratmeter Wohnfläche pro Jahr, was weitaus weniger ist als bei normalen "energieeffizienten" Gebäuden. Sie nutzen effizient die Sonnenenergie, innere Wärmequellen und die Wärmerückgewinnung, sodass selbst in den kältesten Wintern keine herkömmlichen Heizsysteme erforderlich sind. In den wärmeren Monaten verwenden Passivhäuser passive Kühltechniken, wie gezielte Verschattung, um kühl zu bleiben.

Der Komfort in Passivhäusern ist außergewöhnlich hoch, da die Oberflächentemperaturen der Innenwände nur geringfügig von den Raumlufttemperaturen abweichen, selbst bei extremen Außentemperaturen. Die Kombination aus speziellen Fenstern und einer hoch isolierten Gebäudehülle sorgt dafür, dass die gewünschte Wärme drinnen bleibt oder nicht erwünschte Hitze draußen bleibt. Zusätzlich sorgt das Belüftungssystem für eine ständige Zufuhr von frischer Luft, was zu einer hervorragenden Luftqualität ohne unangenehme Zugluft führt. Das hoch effiziente Wärmerückgewinnungssystem nutzt die Wärme der Abluft erneut, was die Energieeffizienz des Hauses weiter steigert.